10.08.2010
Boden zementieren
Am Montag haben die Sanitärhandwerker ihre Arbeit vorerst beendet. In der Küche mussten die dritte Lage Dämmung und die Rohre für die Fußbodenheizung noch aufgebracht werden. An der Stelle, wo die Glaswand später stehen soll, wurde ein Stück Dämmung wieder ausgeschnitten, da das Gewicht die Platten zu sehr zusammendrücken würde. Das Stromkabel für die Beleuchtung der Wand ist in Styropor so eingepackt, dass der Elektriker später ein paar Zentimeter Spiel hat, um es genau zwischen den Scheiben und hinter dem Rahmen zu platzieren. Andernfalls wäre es mit dem Estrich fixiert worden.
Morgens war auch unsere Bauleiterin wieder da. Wir drehten eine Runde durchs Haus und besprachen u.a. was wir mit unserem L-förmigen Vordach machen. Das braucht noch einen definierten Wasserablauf. Sie meinte, ein Zinkblech und dann in eine Ecke einen Ablauf setzen.
Bei dem Wort Zinkrinne kamen alte Erinnerungen hoch: 1. Mai 1988, Rede der Bürgermeisterin, das ganze Dorf war versammelt. Und unsere selbstgebauten Luftballons mit Wasserstofffüllung. Oh, wie schön flogen sie gen Himmel und keiner hörte mehr unserer Bürgermeisterin zu
Früher, als ich noch klein war, bauten wir sowas nämlich noch selbst. Dafür wurde Salzsäure in eine leere Glasflasche gegossen, ein paar Stückchen alte Zinkdachrinne dazu und einen Luftballon über die Öffnung ziehen
(Zn + 2 HCL → H2 + ZnCl2) und schon sprudelte es los und der Ballon füllte sich. Knoten rein und an einem Faden durchs Dorf getragen
Achtung: Zum Nachmachen nicht empfohlen! Wir übernehmen keine Haftung!
Gestern legten unsere Estrichverleger los. Das ist eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Einer steht draußen am Mischer und schüttet abwechselnd 1,5 Säcke Estrichzement, einige Schaufel grobkörniges Sand-Kies-Gemisch und 3 Eimer Wasser hinein. Der zweite ist im Haus und verteilt das erdfeuchte Gemisch grob mit den Händen, bevor es mit einer Richtlatte glatt abgezogen wird. Der letzte Arbeitsgang besteht darin, mit riesigen Schuhterlagen, die vor Einsinken schützen, und einem rotierenden Glattmachdingens drüber zu gehen.
An den Raumübergängen werden Dehnungsfugen gesetzt.
Unser Baubetreuer war am Nachmittag wieder da und sagte, alles sieht gut aus.
Als wir abends noch einmal auf der Baustelle waren, haben wir gesehen, dass das komplette OG fertig ist und im EG bereits das WC und der HAR. Der Zementestrich darf drei Tage nicht betreten werden, was gut passt, denn am Freitag haben wir einen Termin mit dem Fliesenleger…