Monatsarchiv für Mai 2012

admin

Bombenstimmung

Was für eine Aufregung! Wir ahnten immer schon, dass wir noch etwas Spannendes in unserem Garten ausgraben würden. Da aber inzwischen eigentlich jeder Quadratzentimeter gewendet wurde, dachte wir, das Thema sei durch.
Bis heute Morgen die Pflasterer kamen und mit einem der ersten Spatenstiche auch gleich das Ende eines komischen Teils freilegten. Einige Stiche und etwas Handarbeit mehr lag das Ding (siehe Bild) vor uns und schon begannen wir zu spekulieren, was das sein könnte.
Ein Foto an Tim gemailt und er fragte bei der Polizei nach, die auch kurze Zeit später vorfuhr.
Fliegerbombe?
Da standen wir dann also zu viert direkt vor unserem Geräteschuppen, wo wir vor zwei Jahren mit der Rüttelplatte den Schotter verdichtet hatten und wo nun heute nur ca. 10-20 cm entfernt etwas ausgegraben wurde, was nicht einzuordnen war. Die Spekulationen gingen von Kardanwelle über Rohrbombe und Mörser zur Fliegerbombe – 4 Leute, 6 Meinungen…
Ein Spezialist musste also her. Einer der Uniformierten rief mal eben das LKA an und ca. 30-40 min später kamen zwei weitere Beamte, die aber auch keine Ahnung hatten – sorry Jungs! Immerhin waren diese etwas vorsichtiger und drehten das Teil (stolze 74 cm, geschätzt wurden von den Herren in blau 50 cm) nicht mit dem Fuß hin und her wie der erste Trupp.
Wie das in einem Amt so üblich ist, muss immer der Dienstweg eingehalten werden. Die Verstärkung war scheinbar in der Position, die nächste Instanz rufen zu dürfen: die Sprengstoffexperten.
Eine weitere gute Stunde später rollte das nächste Auto vor (unsere Pflasterer luden in der Zwischenzeit den Schotter ab – natürlich in einer anderen Ecke des Grundstücks, keine Erschütterung!). Die zwei neuen Uniformierten gaben dann Entwarnung – dabei hatten der neue Nachbar und ich schon die Evakuierung der halben Stadt geplant.
Es war also nur Schrott. Zwar Bestandteil einer Waffe, aber eben keine Munition. Ich überredete sie trotzdem das Ding mitzunehmen und sie meinten sogar, ich würde der Stadt damit etwas Gutes tun (ich nehme an, sie meinen den Erlös aus dem Schrottverkauf – als ob wir mit unserer fotogenen Autofahrweise nicht schon genug für die Stadt tun?!)

So viel zum Sachverhalt, nun zu den Randereignissen: ein Bau-LKW und zwei Polizeiautos sowie ein Lieferwagen (bin mir nicht sicher, ob der bedruckt war) direkt vor der Tür und das auch noch über einige Stunden – das erregt natürlich Aufmerksamkeit bei den Anrainern. Und wer nicht das Glück hatte, wie unsere beiden Nachbarn, direkt durch mich aufgeklärt zu werden, musste sich andere Informationswege suchen.
Unser Zaunbauer z.B. hatte “rein zufällig” noch eine Rückfrage wegen der Badeleiter, die er bauen soll. Und da er Tim dann schon mal am Telefon hatte, fragte er “ganz nebenbei”, weshalb zwei Streifenwagen bei uns vor der Tür stehen – o.W.!

Achja, die Pflasterer haben auch noch was geschafft. Allerdings zahlte es sich erneut aus, dass einer von uns zu Hause war. Während ich die Pflanzen im Kräuterbeet sortierte, wurde hinter mir fleißig über die unterschiedlichen Höhen im Garten diskutiert und wie sie gedenken, diese auszugleichen und genau das, passte uns/mir gar nicht. Wir wollten nämlich den Geräteschuppen als Ausgangspunkt, d.h. alles auf diese Höhe und das letzte Stück Weg – von unserem Carré zur Terrassentreppe – sollte die Differenz ausgleichen. Das gefiel den beiden nicht so gut, angeblich weil das Gefälle zu stark wäre, ich denke eher, weil das mehr schaufeln bedeutet.
Viel ist jedenfalls nicht passiert. Am Nachmittag kamen die Steine, einiges ist eingemessen und anderes auch schon frei gegraben.

Ausgrabung für den Weg

Zum Abschluss würde ich gern noch eine lustige Anekdote über die Autofahrer und -parker in unserer Straße schreiben, aber das würde die Länge des Artikels verdoppeln. Und so schön beschreiben, wie es anzusehen war, könnte ich es vermutlich doch nicht…

Schon am Tag zuvor zeichneten sich die ersten Problemchen ab: mein Vater, der mal wieder zum Helfen kommen wollte, stand im Stau und kam erst nach 4,5 h bei uns an. Dank guter Versorgung durch seine Frau immerhin nicht ausgetrocknet.
Morgens – viel zu früh für unliebsame Überraschungen – teilte uns der hiesige Fahrzeugverleih mit, dass derzeit kein Radlader da ist – trotz Reservierung. Solche Nachrichten sind nix für mich! 9 Uhr sollte der LKW mit der Erde kommen. Bis dahin musste der Radlader auf dem Grundstück sein.
Zum Glück konnten wir die Lieferung etwas nach hinten verschieben und während wir auf den Radlader warteten, drehte mein Vater mit seiner Motorhacke die ersten Runden durch unseren Garten.
Kurz vor 10 Uhr!!! fuhr endlich der Radlader vor, kurz danach der LKW mit der Erde und dem nächsten Brocken, den ich zu verdauen hatte. Dem Fahrer gefiel unsere schmale, teils zugeparkte Straße nicht und er meinte, er könne hier nix abladen. Nach einigem Hin und Her – zwischenzeitlich hatten wir uns auf wieder mitnehmen geeinigt – ging’s dann aber doch.
Ab da wurde der Tag ruhiger, aber dafür sehr arbeitsreich. 15 m³ Erde mussten verteilt und geglättet werden – für zwei Mann viel zu tun. Wegen des Pools war auch der Rangierplatz für den Radlader eingeschränkt. Gegen 17 Uhr hatten wir es geschafft und beendeten den Arbeitstag mit einem Sprung ins kühle Nass.
Sobald die Pflasterarbeiten abgeschlossen sind, wird noch einmal gemotorhackt und dann Rasen gesät, Büsche, Bäumchen und Hecke gepflanzt und mal wieder gefaulenzt!

schöner glatter Gartenboden

Als wir den Garten betraten, sah es noch nach Sonne aus. Ein paar Minuten später – ich stand inzwischen in Gummistiefeln im Regenerationsbereich und pflanzte fleißig – regnete es ein wenig. Somit befanden sich meine Füße unter Wasser und der Rest von mir wurde von oben bewässert. Kaum waren wir fertig, kam die Sonne wieder raus…

Erhöhung der Pflanzendichte im Regenerationsbereich

Gestern waren wir zum ersten Mal in diesem Jahr beim Pflanzenhandel unseres Vertrauens im benachbarten Bundesland. Es stellte sich mal wieder als äußerst bedacht heraus, mit Anhänger dorthin gefahren zu sein.
Für unsere Wasserfläche im Garten besorgten wir noch ein paar Pflanzen, da wir etwas mehr Farbe – lila-, rot- und weiß-blühende Wasserpflanzen – im Regenerationsbereich haben wollten.
Auf dem Rückweg kamen wir “rein zufällig” am Männerparadies vorbei, wo wir Holz für unseren neu zu bauenden Kompost erwarben. Seit letztem Jahr steht zwar schon so ein Schnellkompostierding im Garten, aber der ist natürlich zu klein und wir wollten den Haufen, der sich dahinter gebildet hat, begrenzen.
Bis abends hatten wir tatsächlich die Planung, den Einkauf und den Bau der Kompostwände sowie das Häckseln der rumliegenden Äste erledigt. Ok, es war jetzt kein übermäßig schweres Bauprojekt, aber immerhin ist es schon fertig!

Neuer Kompost

Damit haben wir auch gleich Platz geschaffen für die Errichtung eines neuen Zauns an der rechten Grundstücksseite. Hinter dem Hängerport ist immer noch eine Lücke zum Nachbarn, die wir eigentlich im Design des Hängerports, also mit weißen Brettern und anthrazit Ständern schließen wollten. Irgendwann später sollte dann der alte Holzzaun weichen und ebenfalls durch weiß und anthrazit ersetzt werden. Aber Bretter streichen, schleifen, streichen, schleifen und nochmal streichen dauert. Außerdem wollte ich die Seite gern begrünen und an glatten Brettern wächst nix hoch. Tim gefiel dann auch noch die Idee, den Hängerport als Einzelbauobjekt stehen zu lassen, so dass wir nun den grünen Zaun von der hinteren Grundstücksgrenze auch auf der rechten Seite bauen und mit wildem Wein bewachsen lassen.

Für unsere Pflasterarbeiten haben wir auch endlich jemanden gefunden. Ende Mai geht’s los.

Zum Abschluss des Artikels gehen wir noch einen Tag zurück: Am Freitag waren wir Anbaden, also eigentlich nur Tim, ich war ja schon. Mit einem bzw. mit zwei erstklassigen Hechtsprüngen begaben wir uns ins Wasser. Dank der Caipi-Kante kamen wir auch wieder raus. Eine Leiter haben wir nämlich noch nicht…