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Bombenstimmung

Was für eine Aufregung! Wir ahnten immer schon, dass wir noch etwas Spannendes in unserem Garten ausgraben würden. Da aber inzwischen eigentlich jeder Quadratzentimeter gewendet wurde, dachte wir, das Thema sei durch.
Bis heute Morgen die Pflasterer kamen und mit einem der ersten Spatenstiche auch gleich das Ende eines komischen Teils freilegten. Einige Stiche und etwas Handarbeit mehr lag das Ding (siehe Bild) vor uns und schon begannen wir zu spekulieren, was das sein könnte.
Ein Foto an Tim gemailt und er fragte bei der Polizei nach, die auch kurze Zeit später vorfuhr.
Fliegerbombe?
Da standen wir dann also zu viert direkt vor unserem Geräteschuppen, wo wir vor zwei Jahren mit der Rüttelplatte den Schotter verdichtet hatten und wo nun heute nur ca. 10-20 cm entfernt etwas ausgegraben wurde, was nicht einzuordnen war. Die Spekulationen gingen von Kardanwelle über Rohrbombe und Mörser zur Fliegerbombe – 4 Leute, 6 Meinungen…
Ein Spezialist musste also her. Einer der Uniformierten rief mal eben das LKA an und ca. 30-40 min später kamen zwei weitere Beamte, die aber auch keine Ahnung hatten – sorry Jungs! Immerhin waren diese etwas vorsichtiger und drehten das Teil (stolze 74 cm, geschätzt wurden von den Herren in blau 50 cm) nicht mit dem Fuß hin und her wie der erste Trupp.
Wie das in einem Amt so üblich ist, muss immer der Dienstweg eingehalten werden. Die Verstärkung war scheinbar in der Position, die nächste Instanz rufen zu dürfen: die Sprengstoffexperten.
Eine weitere gute Stunde später rollte das nächste Auto vor (unsere Pflasterer luden in der Zwischenzeit den Schotter ab – natürlich in einer anderen Ecke des Grundstücks, keine Erschütterung!). Die zwei neuen Uniformierten gaben dann Entwarnung – dabei hatten der neue Nachbar und ich schon die Evakuierung der halben Stadt geplant.
Es war also nur Schrott. Zwar Bestandteil einer Waffe, aber eben keine Munition. Ich überredete sie trotzdem das Ding mitzunehmen und sie meinten sogar, ich würde der Stadt damit etwas Gutes tun (ich nehme an, sie meinen den Erlös aus dem Schrottverkauf – als ob wir mit unserer fotogenen Autofahrweise nicht schon genug für die Stadt tun?!)

So viel zum Sachverhalt, nun zu den Randereignissen: ein Bau-LKW und zwei Polizeiautos sowie ein Lieferwagen (bin mir nicht sicher, ob der bedruckt war) direkt vor der Tür und das auch noch über einige Stunden – das erregt natürlich Aufmerksamkeit bei den Anrainern. Und wer nicht das Glück hatte, wie unsere beiden Nachbarn, direkt durch mich aufgeklärt zu werden, musste sich andere Informationswege suchen.
Unser Zaunbauer z.B. hatte “rein zufällig” noch eine Rückfrage wegen der Badeleiter, die er bauen soll. Und da er Tim dann schon mal am Telefon hatte, fragte er “ganz nebenbei”, weshalb zwei Streifenwagen bei uns vor der Tür stehen – o.W.!

Achja, die Pflasterer haben auch noch was geschafft. Allerdings zahlte es sich erneut aus, dass einer von uns zu Hause war. Während ich die Pflanzen im Kräuterbeet sortierte, wurde hinter mir fleißig über die unterschiedlichen Höhen im Garten diskutiert und wie sie gedenken, diese auszugleichen und genau das, passte uns/mir gar nicht. Wir wollten nämlich den Geräteschuppen als Ausgangspunkt, d.h. alles auf diese Höhe und das letzte Stück Weg – von unserem Carré zur Terrassentreppe – sollte die Differenz ausgleichen. Das gefiel den beiden nicht so gut, angeblich weil das Gefälle zu stark wäre, ich denke eher, weil das mehr schaufeln bedeutet.
Viel ist jedenfalls nicht passiert. Am Nachmittag kamen die Steine, einiges ist eingemessen und anderes auch schon frei gegraben.

Ausgrabung für den Weg

Zum Abschluss würde ich gern noch eine lustige Anekdote über die Autofahrer und -parker in unserer Straße schreiben, aber das würde die Länge des Artikels verdoppeln. Und so schön beschreiben, wie es anzusehen war, könnte ich es vermutlich doch nicht…

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