An diesem Wochenende bauten wir endlich am Aquarium weiter. Für die Wärmeisolierung und Begrenzung der Wasserverdunstung wichtig ist das Rahmengestell mit Isolierglasscheiben, welches oberhalb des Beckens errichtet werden soll. Dafür haben wir uns Alu-Vierkant-Leisten inkl. Steckverbinder bestellt. Der Zusammenbau ist ähnlich dem Aufbau eines Campingzeltes – man muss lediglich die richtigen Teile ineinander stecken.
Bevor wir die Leisten zurecht sägten, nahmen wir noch einmal die genauen Maße und aktualisierten die Skizzen, so dass nix schief gehen konnte.
Die Gestelle, die wir bauten, sind alle sehr leicht, aber auch sehr groß, so dass sie zum Teil erst im Becken zusammengebaut werden konnten. Die Scheiben müssen wir noch bestellen. Hierbei handelt es sich allerdings um Standard-Doppelscheiben, deren Beschaffung nicht wieder Monate dauern sollte.
Am Abend folgte die obligatorische Fahrt in den Baumarkt…
Sonntagvormittag folgte der schwierigere Teil: das Rahmengestell wurde auf dem Aquarienrand mit Pattex und Silikon festgeklebt. Für diesen Arbeitsvorgang war eine genaue waagerechte Ausrichtung nötig, was auf dem unebenen Betonrand und bei Maßen von 180 x 388 gar nicht so leicht war.
Außerdem haben wir mit dem Bau der Serviceklappen begonnen, den wir leider nicht geschafft haben abzuschließen
Anfang Juli hatten wir Ersatz für die eine zu klein beauftragte Platte bestellt. Da hieß es noch, die neue Platte kommt in ein bis zwei Wochen. Geliefert wurde sie – nach mehrmaligem Nachfragen – letzten Montag!
Auf die Rückseite der kleineren Sandwichplatte (immerhin auch 181 x 89 cm groß) klebten wir die zugehörigen Aluwinkel. Das Ganze trocknet – mit Spanngurten verzurrt – über Nacht. In den nächsten Tagen folgt die große Sandwichplatte.
Beide Vorderseiten sowie die Vorderseite der kleinen Holzplatte im Eingangsbereich das Wohnzimmers werden noch mit Malervlies überzogen und weiß gestrichen – wie die umliegenden Wände.
Die große Platte auf der Küchenseite wird durch Magnetschnapper gehalten werden. Wenn wir größere Arbeiten am Aquarium erledigen müssen, können wir sie herausnehmen. Gefüttert werden soll vom Arbeitszimmer aus. Die Platte hier ist um einiges kleiner und soll mit Möbelscharnieren befestigt werden. Allerdings überdenken wir derzeit die Scharnierbefestigungen erneut, denn so richtig überzeugen uns die beiden Teile nicht.
Der Geruch des Silikons begann gerade, sich etwas zu verflüchtigen. Aber dann kamen wieder die Glaser und zogen eine neue Schicht Silikon um die Scheiben. Nun sind die Fugen soweit aufgefüllt, dass sie außen mit dem Beton bündig abschließen.
Als Geruchsschutz haben wir auf der Küchenseite wieder eine Folie angebracht, so dass es zumindest hier mit den Ausdünstungen erträglich ist. Bei dem Wetter Dauerlüften ist nämlich ganz schön kalt.
Das Becken muss nun vier Wochen trocknen. In der Zeit müssen wir noch Rohre bestellen und uns letzte Gedanken um die Filterung machen.
Die beiden Schreiner waren nicht die Einzigen, die uns gestern besuchten. Fast zur gleichen Zeit trafen sechs Glaser ein, die die Aquarienscheiben brachten. Eigentlich sollten sie etwas später kommen, wenn die Schreiner schon weggewesen wären, aber das wäre ja langweilig.
Zügig begannen sie mit den Vorbereitungen. Ein Streifen Kit, ein Streifen dicker Gummi – beides jeweils an der Aquarienwand und umlaufend in der Scheibenaussparung angebracht, so dass die Scheiben ringsum und nach vorn eine gute Auflage haben.
Dann trugen sie zu viert auch schon die erste (kleine) Scheibe herein. Diese wiegt satte 133 kg und wurde von der Küchenseite ins Becken gehoben. Ein Brett mit Schraubzwinge verhindert, dass die Scheibe wieder herauskippt. Ein fetter Streifen Silikon ringsum klebt die Scheibe fest in Position und dichtet auch die letzte Lücke ab.
Nachdem die beiden anderen Aussparungen vorbereitet waren, schleppten die sechs Glaser die großen Scheiben herein. Die Saugnäpfe hielten gut, es kam zu keinen Unfällen.
Beide Scheiben mussten gekippt ins Becken gehoben werden, wo sie erstmal auf dicken Styroporplatten zwischengeparkt wurden. Die beiden großen Scheiben brachten je stolze 216 kg auf die Waage – auch für sechs kräftige Handwerker nicht leicht zu tragen.
Die Schreiner liehen den Glasern die Deckenklemmstützen, die zwischen die gegenüber liegenden Scheiben geklemmt wurden. Wieder eine Silikonfuge ringsum gezogen – fertig. Naja, nun mussten die Glaser nur noch wieder aus dem Becken raus. Der eine übte schon mal Trockenschwimmen. Die Anderen kletterten über einen kleinen Tritt und eine Leiter heraus.
In ein bis zwei Wochen, wenn die erste Silikonschicht getrocknet ist, werden die Fugen innen und außen mit einer weiteren Schicht aus der Tube fertiggestellt. Sobald auch das ausgehärtet ist, heißt es: Wasser marsch!
Leider ist auf den Fotos wenig zu erkennen, da die Scheiben farblos und Gummi sowie Silikon genauso schwarz sind wie die versiegelten Aquarienwände. Wir versuchen es trotzdem…
Es hat uns einige Telefonate und ein gewisses Maß an Flexibilität gekostet, um den Vororttermin mit den Glasern zu realisieren.
Die Glasfirma haben wir schon länger an der Hand. Zu deren Hauptaufgaben zählt zwar eigentlich nicht der Bau von Aquarien, jedoch ist denen dieses Gebiet auch nicht neu. In einem Keller irgendwo in Deutschand haben sie ein deutlich größeres Becken komplett aus Glas mit Hilfe von Gabelstaplern errichtet. Bei uns sollen es “nur” drei Scheiben werden.
Nachdem im November der Beton versiegelt wurde, ist es nun Zeit für die Scheiben. Vorher musste jedoch genau gemessen und die räumliche Situation begutachtet werden. Der spontane Termin im Dezember (”Hallo, wir könnten in einer halben Stunde bei Ihnen sein.”) hat leider nicht geklappt. Nun haben wir wieder hinterher telefoniert und gestern – ebenfalls recht spontan – hat’s dann gepasst. Zwei nette Herren mit zwei Zollstöcken und einem Notizblock haben alle Maße notiert und das Becken fotografiert sowie Zugangsmöglichkeiten über die Terrasse besichtigt. Nun heißt es wieder warten – dieses Mal auf den Einbautermin.
Danach können wir endlich das Becken fluten und prüfen, ob auch wirklich alles wasserdicht ist.
Der Austausch der fünf Fensterscheiben war nicht das einzige Glasige am heutigen Tag. Gegen Mittag besuchte uns auch noch ein Glaser wegen der Scheiben für unser großes Aquarium. Dabei handelt es sich endlich um jemanden, der so etwas sogar schon mal in einer noch größeren Form in Weimar gebaut hat (ebenfalls privat).
Wir haben uns auf 2×15 mm VS-Glas geeinigt und warten nun auf ein Angebot. Das teuerste sollte urspgrl. der Einbau werden, da hierfür viele starke Hände gefragt sind, deren Besitzer auch für die Zeit der Anfahrt und ggf. auch noch für eine Übernachtung in Berlin bezahlt werden müssten. Hier werden wir auf lokale Helfer zurückgreifen.
Bevor die Scheiben eingebaut werden können, muss erst der Beton versiegelt werden. Auch hier sind wir derzeit wieder dran.
Neben dem großen Aquarium lassen wir gerade für unser Arbeitszimmer ein “kleines” Becken anfertigen (160×60x70). Den Schrank dafür baut der Schreiner, der auch die Idee für unser schräges Bücherregal umsetzen durfte; um das Becken kümmert sich ein Aquarienladen aus Kreuzberg. Der Korpus steht sogar schon bei uns und wartet auf die Türen.
Wenn das Becken da ist, wird der Inhalt der vier kleinen Becken in das neue Aquarium umziehen, so dass wir dann nur noch ein kleines Garnelenbecken und das neue Aquarium haben – zumindest bis das große auch noch in Betrieb ist