Die beiden Schreiner waren nicht die Einzigen, die uns gestern besuchten. Fast zur gleichen Zeit trafen sechs Glaser ein, die die Aquarienscheiben brachten. Eigentlich sollten sie etwas später kommen, wenn die Schreiner schon weggewesen wären, aber das wäre ja langweilig.
Zügig begannen sie mit den Vorbereitungen. Ein Streifen Kit, ein Streifen dicker Gummi – beides jeweils an der Aquarienwand und umlaufend in der Scheibenaussparung angebracht, so dass die Scheiben ringsum und nach vorn eine gute Auflage haben.
Dann trugen sie zu viert auch schon die erste (kleine) Scheibe herein. Diese wiegt satte 133 kg und wurde von der Küchenseite ins Becken gehoben. Ein Brett mit Schraubzwinge verhindert, dass die Scheibe wieder herauskippt. Ein fetter Streifen Silikon ringsum klebt die Scheibe fest in Position und dichtet auch die letzte Lücke ab.
Nachdem die beiden anderen Aussparungen vorbereitet waren, schleppten die sechs Glaser die großen Scheiben herein. Die Saugnäpfe hielten gut, es kam zu keinen Unfällen.
Beide Scheiben mussten gekippt ins Becken gehoben werden, wo sie erstmal auf dicken Styroporplatten zwischengeparkt wurden. Die beiden großen Scheiben brachten je stolze 216 kg auf die Waage – auch für sechs kräftige Handwerker nicht leicht zu tragen.
Die Schreiner liehen den Glasern die Deckenklemmstützen, die zwischen die gegenüber liegenden Scheiben geklemmt wurden. Wieder eine Silikonfuge ringsum gezogen – fertig. Naja, nun mussten die Glaser nur noch wieder aus dem Becken raus. Der eine übte schon mal Trockenschwimmen. Die Anderen kletterten über einen kleinen Tritt und eine Leiter heraus.
In ein bis zwei Wochen, wenn die erste Silikonschicht getrocknet ist, werden die Fugen innen und außen mit einer weiteren Schicht aus der Tube fertiggestellt. Sobald auch das ausgehärtet ist, heißt es: Wasser marsch!
Leider ist auf den Fotos wenig zu erkennen, da die Scheiben farblos und Gummi sowie Silikon genauso schwarz sind wie die versiegelten Aquarienwände. Wir versuchen es trotzdem…
Es hat uns einige Telefonate und ein gewisses Maß an Flexibilität gekostet, um den Vororttermin mit den Glasern zu realisieren.
Die Glasfirma haben wir schon länger an der Hand. Zu deren Hauptaufgaben zählt zwar eigentlich nicht der Bau von Aquarien, jedoch ist denen dieses Gebiet auch nicht neu. In einem Keller irgendwo in Deutschand haben sie ein deutlich größeres Becken komplett aus Glas mit Hilfe von Gabelstaplern errichtet. Bei uns sollen es “nur” drei Scheiben werden.
Nachdem im November der Beton versiegelt wurde, ist es nun Zeit für die Scheiben. Vorher musste jedoch genau gemessen und die räumliche Situation begutachtet werden. Der spontane Termin im Dezember (”Hallo, wir könnten in einer halben Stunde bei Ihnen sein.”) hat leider nicht geklappt. Nun haben wir wieder hinterher telefoniert und gestern – ebenfalls recht spontan – hat’s dann gepasst. Zwei nette Herren mit zwei Zollstöcken und einem Notizblock haben alle Maße notiert und das Becken fotografiert sowie Zugangsmöglichkeiten über die Terrasse besichtigt. Nun heißt es wieder warten – dieses Mal auf den Einbautermin.
Danach können wir endlich das Becken fluten und prüfen, ob auch wirklich alles wasserdicht ist.
Am Abend demontierten wir vorsichtig die äußeren Schichten der Staubschutzwand. Zum Glück hatten wir die zweite Lage überall angeklebt, denn hier hat sich tatsächlich Staub vom Schleifen gesammelt, der sonst in allen Zimmern umher geflogen wäre. Wir haben jedoch alles ohne Flecken entfernen können und die Staubkrümel, die rausfielen, einfach weggesaugt.
Sobald die Beschichtung getrocknet ist, bauen wir auch die innere Folienwand ab. Bis zur Scheibenlieferung Anfang 2013 lassen wir uns wieder etwas einfallen, um den Durchzug von Küche zum Wohnzimmer zu verhindern, ggf. stellen wir die dünnen Holzplatten wieder in die Aussparungen.
Die Beschichtungsarbeiten sind abgeschlossen. Wenn Tim sich ins Becken setzt, ist er nicht mehr zu finden, da alle Wände in seiner Lieblingsfarbe gestrichen sind: schwarz. Das soll Tiefe vermitteln. So ein dunkles Loch sieht wirklich tief aus
Am Morgen sind wieder alle beschichteten Flächen abgeschliffen und abgesaugt worden, damit alles schön glatt ist. Im Anschluss wurden zuerst die Ecken und Kanten gestrichen. Hierfür haben die Beschichter die Farbe mit Stellmittel (das weiße Pulver, welches letzte Woche geliefert wurde) angedickt, damit die Farbschicht besonders gut hält. Danach haben sie die restlichen Flächen geschwärzt. Entgegen Paulchen Panther beendeten die beiden Herren ihre Arbeit am Ausgang des Beckens und nicht in der hintersten Ecke.
Das Aquarium ist nun final beschichtet. Im Erdgeschoss, vor allem im Arbeitszimmer, liegt ein betörender Geruch, der zur Flucht animiert.
Die Scheiben kommen leider erst im nächsten Jahr. Eventuell klappt es aber mit dem Anbau der Serviceklappen noch in 2012.
Zweiter Arbeitstag der Aquarienbeschichter. Heute ging es etwas länger als gestern, vor allem aber deutlich geruchsintensiver. Als erstes wurden die Wände inkl. der am Vortag mit Harz geglätteten Stellen glatt geschliffen. Unsere Staubschutzwände haben gut gehalten. Weder in der Küche noch im Wohnzimmer gab es Dreck. Auch der Ein- und Ausgang ins bzw. aus dem Becken im Arbeitszimmer war dicht. Ein paar Krümel sind natürlich beim Rausklettern und somit Bewegen der Folie ins Haus gelangt.
Anschließend erfolgte stückchenweise der Anstrich mit dem stinkigen Epoxidharz. Darauf kam ein Armierungsgewebe und eine weitere, dicke Schicht Epoxidharz. Das Becken ist eigentlich schon dicht, wenn nicht die großen Löcher für die Scheiben wären. Somit müssen wir den Flutungstest noch verschieben |
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In der Zwischenzeit hilft nur viel Lüften oder Luft anhalten im Arbeitszimmer, was für Tim, der arbeiten muss, nicht ganz so einfach ist.
Wie würde mein Vater sagen: Erfroren sind schon viele, erstunken ist noch keiner. Also Fenster zu und durchhalten.
Für mich unglaublich, aber wahr: heute ging’s tatsächlich los mit dem Aquarieninnenausbau. Kurz nach 7 standen zwei Herren auf der Matte und schliffen als Erstes die Aquarieninnenwände mit angeschlossenem Staubsauger ab, so dass sich die Staubentwicklung in Grenzen hielt. Anschließend sind alle Unebenheiten, dazu zählen auch kleine Kanten an den Fensteraussparungen, mit einer zähen Harzmasse verspachtelt worden.
Einer der beiden betonierte an den 90°-Übergängen zwischen Aquarienboden und -wänden Hohlkehlen ein, d.h. die Ecken wurden auf zweimal 45° abgeschrägt, damit hier beim Versiegeln keine Hohlräume entstehen.
Kurz nach 10 Uhr zogen sie weiter zur nächsten Baustelle. Unsere muss bis morgen trocknen.
Es geht nun tatsächlich los: unser Aquarieninnenausbau. Bereits letzte Woche wurde Material geliefert (mehrere gelbe Fässer sowie ein Sack weißes Pulver). Wir spekulieren noch über den genauen Verwendungszweck.
Das Schwierigste aber zuerst: das Becken musste leer geräumt werden! Vor knapp zwei Jahren hatten wir die Fensteraussparungen mit weißen, dünnen Holzplatten verschlossen, damit es ordentlicher aussieht. Als dann die Vertreter der potenziellen Versiegelungsfirmen zur Besichtigung herkamen, nahmen wir die kleine Platte im Arbeitszimmer raus. Seitdem war dort eine große Öffnung mit viel Platz und dieser wurde genutzt für alle möglichen Sachen zum “Zwischen”-Parken. Der ganze Kram brauchte nun einen neuen Platz (Garage, blaue Tonne, HAR usw.).
Der zweite Schritt war das Schließen der Serviceöffnung am Aquarienboden. Dafür haben wir uns von unserem Nachbarsschlosser, der auch den Zaun gebaut hat, eine große verzinkte Metallplatte anfertigen lassen mit zwei Löchern für die Wasserrohre. Als wir im Baumarkt Schrauben kauften, um damit die Platte zu befestigen, brauchte Tim dringend auch noch neue Bohrer. Die, die es dort gab, passten aber – angeblich – leider nicht in unsere Bohrmaschine, so dass auch noch eine neue Bohrmaschine den Weg in unseren Einkaufswagen fand – so viel zum Thema “Baunebenkosten”.
Als letzte Vorarbeitsaufgabe stand die Errichtung von Staubschutzwänden an. In die beiden großen Fensteraussparungen und in die beiden Öffnungen für die Serviceklappen klemmten wir mit Dachlatten Malerfolie ein. Ringsum gut verklebt und – um auf Nummer sicher zu gehen – von außen eine weitere Schicht Folie drüber geklebt. Die kleine Scheibenaussparung im Arbeitszimmer wird der Ein- und Ausgang. Hier haben wir zwei Folienbahnen überlappend angebracht. Sogar ich denke, dass hier kein Stäubchen rauskommt. |
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Zwei 50m-Rollen Kreppband und fünf Tüten Malerfolie später sieht so nun unser Aquarium aus:
Wir werden oft gefragt, was unser großes Aquarium macht. Leider ist es immer noch nicht fertig. Zum Einzug hatten wir andere Prioritäten, z.B. Pflastern der Wege, damit wir über den Winter nicht durch den Matsch müssen, oder Möbel aufbauen und einräumen, dann kam der Garten mit dem Pool usw..
Aber der Einzug ist nun auch schon ein Weilchen her. Deshalb sei gesagt: wir sind dran! Wir sind eigentlich immer irgendwie mit dem Aquarium beschäftigt. Für die Scheiben haben wir einen Glaser gefunden, wobei unsere Überlegungen nach einem Besuch im Ozeanum in Stralsund doch wieder Richtung Plexiglas gehen. Vorher muss aber der Betonkorpus versiegelt werden. Eine Alternativfirma hat uns im Januar versetzt, die Wunschfirma hat uns vor zwei Wochen ebenfalls einen Korb gegeben (siehe Artikel vom 11.09.2012).
Letzte Woche lockten wir erfolgreich den Bauer der Zoo-Aquarien zu uns. Das Angebot kam gestern, unser Auftrag ging 5 min später an ihn raus. Nun warten wir auf einen Termin im Oktober oder Anfang November.
Statt eine Schicht gummiartiger Masse aufzusprühen, wird der Beton mit einigen Schichten Epoxidharz gestrichen. Für den Einbau der Scheiben und Anschluss der Technik gab’s auch gleich noch ein paar Tipps vom Fachmann.
P.S.: Der 11.9. war doch nicht der letzte Badetag. Drei Tage später stürmte ich in die Ostsee und letzten Dienstag sprang ich nochmals kopfüber in unseren Pool und schwamm ein paar Bahnen.