17.04.2010
Das Aquarium
Ein Thema, welches uns in den letzten Wochen sehr stark beschäftigt hat, ist unser Aquarium. Wie im ersten Artikel dieses Hausbaublogs bereits erwähnt (So fing alles an), planen wir ein etwas größeres Aquarium im Erdgeschoss.
Unser Architekt hat es geschafft, das Arbeitszimmer ins Erdgeschoss zu verlagern, so dass unser kleines Fischbecken von drei Seiten einsehbar wird, nämlich vom Wohnzimmer, direkt von unseren Schreibtischen im Arbeitszimmer und außerdem vom Essbereich der Küche. Wir speisen zukünftig also mit unseren Fischen. Das haben wir vor ein paar Monaten bereits im Zoo-Aquarium bei einem Candle-Light-Dinner getestet und für sehr gut befunden!
Kleiner Einschub: bevor hier ein falscher Eindruck entseht, die zur Zeit in unserer kleinen Wohnung vorhandenen 7 Aquarien werden natürlich nicht ersetzt.
Nun aber zu dem großen Becken:
Es ist leider sehr schwierig, verlässliche Aussagen von Glaslieferanten oder Betonherstellern zu bekommen, was die Stärken der jeweiligen Materialien angeht. Schließlich wollen wir zwar mit unseren Fischen essen, aber dabei auch keine nassen Füße bekommen.
Nach vielen vielen Telefonaten und nicht eingehaltetenen Zusagen, haben wir inzwischen eine Statik für das Betonbecken erhalten und warten auf ein Angebot der Firma, die auch den Rohbau unseres Hauses mauern und gießen wird. Die Sockel für den Korpus werden ebenfalles gleich mitgemauert (das sind die gelben Balken auf den Bildern).
In die drei Aussparungen kommen Glasscheiben, die ggf. in Metallrahmen eingefasst werden. Die beiden großen Scheiben zum Wohnzimmer und zum Essbereich werden je 250 x 100 cm groß und die kleinere Schreibe zum Arbeitszimmer wird 150 x 100 cm, so dass sich die Bewohner nicht vor uns verstecken können (naja, vielleicht basteln wir mit der Einrichtung noch ein paar Verstecke).
Wenn man Aquarienbauer oder Glaser zu den Scheibenstärken befragt – die Scheiben sind, wie geschrieben, 100 cm hoch und der Wasserstand wird ca. 120 cm betragen – dann bekommt man Aussagen von “Da reicht 15 mm Einscheibenglas (ESG)” bis hin zu “Dafür benötigen Sie 4 x 19 mm Verbundscheibenglas (VSG), also 76 mm Glasstärke” – mit einer Brille verglichen: Normalblind oder Aschenbecher.
Ähnliche Becken von Aquarianern aus Internetforen werden mit 15 mm ESG, über 2 x 12 mm VSG bis 3 x 19 mm VSG betrieben, wobei letzteres bei einem 100.000 l-Becken mit einem Wasserstand von ca. 2 m und einer Scheibenhöhe von 140 cm verbaut wurde. Aktuell planen wir 2 x 19 mm VSG für alle drei Scheiben zu verwenden und haben dafür Anfragen an diverse Glaser bzw. Aquarienbauer gestellt.
Der Betonkorpus wird mit ordentlich Bewehrungsstäben durchzogen sein und nach Fertigstellung mit Rhino-Linings abgedichtet. Für die Glasscheiben werden in den Betonkorpus Aussparungen als Rahmen vorgesehen. Außerdem werden in die Bodenplatte des Beckens vier 50 mm Versorgungsrohre eingelassen, die für Frisch- und Abwasser sowie einen externen Filter vorgesehen sind. Im ersten Schritt wird nur innerhalb des Beckens mittels Hamburger-Mattenfilter (HMF) für Wasseraufbereitung gesorgt. Sollte sich herausstellen, dass dieser Filter nicht genügt, wird an die zwei vorgesehenen Anschlüsse, die im Hausanschlussraum enden, ein geeigneter externer Filter angeschlossen.
Geheizt wird das Becken – es sollen südamerikanische Wasserbewohner (hauptsächlich ein Paar Süßwasserstachelrochen) einziehen, die es, wie meine Frau, gern warm haben (ca. 28 Grad) – mit einem Wärmetauscher, welcher an die Erdwärmepumpe angeschlossen wird.
Bevor die Fische irgendwann in das Becken kommen, werden wir auf jeden Fall eine Runde Probeschwimmen, damit wir wissen, was wir ihnen zumuten bzw. gönnen.